Tarifrunde 2023: Warnstreik in Aachen
Die Zeichen stehen auf Streik. Nach einem ergebnislosen Verhandlungsauftakt für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, treten Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst in den Ausstand. Am Freitag (27.01.2023) wurde in Aachen gestreikt.
Mehrere Hundert Beschäftigte folgten dem Aufruf der komba gewerkschaft unter dem Dach des dbb beamtenbund und tarifunion und legten ihre Arbeit nieder.
dbb Tarifchef Volker Geyer nahm an der Kundgebung in Aachen teil und übte deutliche Kritik an Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Präsidentin der kommunalen Arbeitgeber Karin Welge. „Die beiden loben die Beschäftigten von Bund und Kommunen bei jeder Gelegenheit. Aber sie bleiben stumm, wenn es um konkrete Angebote geht. Die Kolleginnen und Kollegen sind solche Sonntagsreden leid. Sie wollen nicht nur warme Worte, sondern eine spürbare Erhöhung ihrer Einkommen. Denn es wird alles teurer: im Supermarkt, an der Tankstelle, bei den Heizkosten. Wer die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wirklich wertschätzt, der lässt sie mit diesen Sorgen nicht alleine – oder darf sich andernfalls nicht wundern, wenn sich der Frust darüber auf den Straßen und in den Betrieben entlädt.“
Bis zur zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar wird es immer wieder Protest- und Streikaktionen geben müssen. „Der Druck auf die Arbeitgeber muss jetzt wachsen. Daher stehen die Zeichen nicht nur in Aachen auf Streik. Dass es ohne die Beschäftigten im öffentlichen Dienst nicht geht, werden wir gemeinsam in den kommenden Wochen weiter spürbar und entschieden zeigen“, bekräftigte Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft und stellvertretender dbb Bundesvorsitzender. Bereits am Donnerstag streikten Kolleginnen und Kollegen unter anderem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Angesichts der schwierigen Lage zahlreicher Beschäftigter geht es bei dieser Tarifrunde um ein deutliches und nachhaltiges Einkommensplus. Gefordert werden 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat. Außerdem geht es um eine Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden, Praktikant/innen um 200 Euro sowie eine verbindliche Zusage zur unbefristeten Übernahme der Azubis. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.
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