„Wir kämpfen für unsere Forderungen“
Unter dem Motto „Meter für Moneten“ radelten Beschäftigte der Stadt Bonn am Montag (19. Oktober) durch die Bundesstadt, um für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen zu demonstrieren. Warnstreiks im Bundesgebiet folgen.
"4,8 Kilometer für 4,8 Prozent sind ein klares Signal unserer Belegschaft an die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber. Wir zeigen deutlich, dass wir nicht gewillt sind uns bei dieser Tarifrunde die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Denn von Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten hat das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber von Freitagnachmittag nichts zu tun. Wir kämpfen daher für unsere Forderungen, diese sind weder unverhältnismäßig und schon gar nicht unverschämt. Denn wir Beschäftigten in der kommunalen Arbeitswelt setzen uns immer – und gerade auch in Krisenzeiten – unermüdlich dafür ein, dass die Infrastruktur stabil ist. Kliniken, KITAs, kommunale Ordnungs- und Gesundheitsdienste sind hier nur beispielhaft erwähnt“, unterstrich Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft und Landesvorsitzender der komba gewerkschaft nrw, der auch Geschäftsführungsmitglied der dbb-Tarifkommission ist. Er trat selbst kräftig in die Pedale und führte die Fahrrad-Demo durch die Bonner Innenstadt an.
Mit Blick auf die Situation junger Beschäftigter ergänzte Christian Dröttboom, Vorsitzender der komba jugend bund und Streikleiter der komba gewerkschaft des Ortsverbandes Bonn: „Vor allem die jungen Menschen wollen Jobs, in denen sie fair bezahlt und mit Respekt behandelt werden. Das Verhalten der Arbeitgeber spiegelt aber genau das Gegenteil davon wider. Damit fügen sie nicht nur dem Image der öffentlichen Verwaltungen großen Schaden zu, sondern verspielen im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs auch ihren Bonus, als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.“
Die Fahrraddemo bildet den Auftakt für bundesweite Streikaktionen vor Beginn der dritten Runde am 22. Oktober.
- Weitere Informationen auch auf den dbb Sonderseiten zur Einkommensrunde 2020 unter: www.dbb.de/einkommensrunde
Hintergrund:
Die Gewerkschaften fordern u.a. eine Einkommenserhöhung um 4,8 %, mind. 150 € (Laufzeit 12 Monate), Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikumsentgelte um 100 €, Arbeitszeitangleichung Ost an West, Verbesserungen für den Pflegebereich sowie die Reduzierung der 41-Std.-Woche für Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte. Vom TVöD sind etwa 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Rund 2,3 Millionen Arbeitnehmende des Bundes und der Kommunen sowie weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie rund 225.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Die dritte Verhandlungsrunde ist für 22./23.10.2020 in Potsdam verabredet.
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